Erwartung "leicht übertroffen"

Bilanzsumme der Volksbank Haselünne steigt

Haselünne. Die Bilanzsumme der Volksbank Haselünne hat sich im Geschäftsjahr 2016 um 5,3 Prozent auf insgesamt 263 Millionen erhöht.

Damit wurde das vom Vorstand der Volksbank prognostizierte Wachstum „leicht übertroffen“, erklärte Vorstandsmitglied Andreas Knief auf der Generalversammlung der Genossenschaftsbank in der Stadthalle Haselünne. Die Generalversammlung beschloss aus dem Bilanzgewinn der Bank in Höhe von 493.000 Euro eine Dividende in Höhe von 5,6 Prozent (insgesamt 80.741,34 Euro) an die Mitglieder auszuschütten. Der Restbetrag wird der gesetzlichen und anderen Ergebnisrücklagen zugeführt.

Die noch knapp 1.000 selbstständigen Volks- und Raiffeisenbanken mit mehr als 12.000 Bankstellen – mit rückläufiger Tendenz – betreuten etwa 30 Millionen Kunden in der Bundesrepublik, sagte Vorstandsmitglied Andreas Knief im Bericht des Vorstandes. Rund 18 Millionen Menschen seien ihrer Volks- oder Raiffeisenbank als Mitglied verbunden. Als größte Herausforderung für die Banken im genossenschaftlichen Bereich kennzeichnete Knief die anhaltende Niedrigzinsphase und die fortschreitende Digitalisierung. Kleine und mittelgroße Banken erwarteten einen Rückgang der Profitabilität bis zum Jahr 2019 um bis zu 25 Prozent, habe eine Umfrage von Bundesbank und Bankenaufsicht ergeben. Daher setzte das Haselünner Bankhaus auf verstärkte Arbeitsteilung im genossenschaftlichen Finanzverbund und lasse sich unter anderen in den Bereichen Revision, Datenschutz, Geldwäscheprävention und IT-Sicherheit durch unterschiedliche Dienstleister – bei gleichbleibender Qualität – unterstützen. Die Gründung der VR Immobilienservice GmbH als Tochter der Haselünner Volksbank diene zur Erschließung zusätzlicher Ertragsquellen.

Im Bereich der Digitalisierung machte Knief einen „exorbitanten“ Anstieg der Nutzung der VR-BankingApp aus. Im Jahr 2016 habe sich die Zahl der Zugriffe auf die App im Vergleich zum Vorjahr verdreifacht. Die Besonderheit der Volksbank – das Kümmern – müsse ins Internet übertragen werden, nannte Knief als nächste Stufe. Besonderes Augenmerk lege die Volksbank Haselünne auf die Aus- und Fortbildung der Mitarbeiter. Im vergangenen Jahr sind 160.000 Euro für über 1.000 Aus- und Fortbildungstage investiert worden, erklärte Knief.

Vorteil einer Fusion

Zur geplanten und zunächst ausgesetzten Fusion mit der Raiffeisenbank Emsland-Mitte führte Bankvorstand Knief aus, dass aus Sicht der Haselünner Seite „die Tür weiterhin offen stehe“. „Wir sind der festen Überzeugung, dass beide Häuser hervorragend zusammenpassen und die Mitglieder beider Unternehmen von einer Fusion dauerhaft profitieren würden“, fügte Knief hinzu.

Da das Planungs- und Genehmigungsverfahren länger als erwartet gedauert habe, sei der Neubau des Firmenkunden- und Immobilienzentrums direkt am Hauptstellengebäude in der Hasestraße noch nicht soweit fortgeschritten, wie es sich die Verantwortlichen gewünscht hätten, gab der Bankvorstand bekannt. Die Rohbauarbeiten sollen aber „kurzfristig ausgeschrieben“ werden, damit ein Bezug in der zweiten Jahreshälfte 2018 möglich sein sollte. Zur Förderung der Jugend- und Kulturarbeit im Geschäftsgebiet der Haselünner Bank stellte das Unternehmen im letzten Jahr 43.000 Euro an Unterstützung für gemeinnützige Organisationen.

Bei den Neuwahlen zum Aufsichtsrat der Volksbank Haselünne wurden Heiner Feldhaus aus Flechum und Thomas Rülander aus Haselünne in ihren Ämtern bestätigt. Neu in den Aufsichtsrat wurde Martin Pohlmann aus Lähden gewählt. Die Spielschar der Theatergruppe Lähden lockertedie Generalversammlung durch zwei auf Plattdeutsch vorgetragene kurze Einakter auf.

Das Geschäftsjahr 2016 der Volksbank Haselünne

Eine positive Entwicklung der Bilanzzahlen der Volksbank Haselünne zeigt einen Wachstumskurs für das Geschäftsjahr 2016.

Das Bilanzvolumen der Haselünner Bank hat sich im Jahr 2016 um 5,3 Prozent auf 263 Millionen Euro erhöht. Im Jahr 2014 betrug das Volumen 236 Millionen Euro und im Jahr 2015 250 Millionen Euro.

Das Kundengesamtvolumen, die Summe aller Einlagen und Kredite der Kunden stieg um 5,2 Prozent auf 546 Millionen Euro. Das Kreditgeschäft bleibt mit einem Zuwachs von 4,3 Prozent und insgesamt 180 Millionen Euro auf hohem Niveau. Dies resultiere nicht nur aus der Firmenkundschaft, sondern auch aus der Tatsache, dass zunehmend Privatkunden die Niedrigzinsphase für Bau- und Renovierungsmaßnahmen nutzten, erklärte Bankvorstand Knief.

Das Kundenkreditvolumen bei den Verbundpartnern liegt bei 89,4 Millionen Euro (Zuwachs 2,8 Prozent). Die Geld- und Kapitalmarktanlagen des Haselünner Bankhauses betragen 71 Millionen Euro. Die Kundeneinlagen aus Giro-, Spar- und Festgeldkonten stiegen um 6,2 Prozent auf 185 Millionen Euro.

Das betreute Kundenkreditvolumen beträgt 281 Millionen Euro (2015: 271 Mio. Euro), das betreute Kundenanlagevolumen 265 Millionen Euro (2015: 248 Mio. Euro). Der Zinsüberschuss konnte trotz der Niedrigzinsphase von etwa 6 Millionen Euro in 2015 auf 6,6 Millionen Euro gesteigert werden. Der Provisionsüberschuss erreichte 2014 1,9 Millionen Euro, in 2015 2,4 Millionen Euro und 2016 2,3 Millionen Euro.

Der Bilanzgewinn betrug im Jahr 2014 455000 Euro, in 2015 473000 Euro und im Jahr 2016 493000 Euro. Das Eigenkapital der Haselünner Volksbank lag im Geschäftsjahr bei 30,8 Millionen Euro gegenüber 27,3 Millionen in 2015 und 24,7 Millionen im Jahr 2014.

Vorstand und Aufsichtsrat der Volksbank Haselünne mit Martin Pohlmann (von links), Georg Giese, Thomas Rülander, Gerhard Huesmann (Vorstand), Heiner Feldhaus, Theo Lohe, Alois Beelmann und Andreas Knief (Vorstand). Foto: Meppener Tagespost / Martin Reinholz