Bankenfusion liegt vorerst auf Eis

Die geplante Fusion zwischen der Volksbank Haselünne eG und der Raiffeisenbank Emsland-Mitte eG liegt vorerst auf Eis. Dabei hatten beide Seiten noch im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz im September 2016 die Zusammenführung für den 1. Januar 2017 angekündigt.

Haselünne. Im Rahmen eines Pressegesprächs am Dienstag in Haselünne, an der nur die beiden Haselünner Bankvorstände Andreas Knief und Gerhard Husmann teilnahmen, erfolgte die überraschende Wende. In einer gemeinsamen Presseerklärung beider Häuser liest sich das so: „Die Volksbank Haselünne und die Raiffeisenbank Emsland-Mitte teilen mit, dass die angekündigten Fusionsbestrebungen vorerst nicht weiter verfolgt werden.“

Als Gründe werden die bevorstehende Umstellung des Bankverfahrens agree 21 bei allen Volksbanken und Raiffeisenbanken in Norddeutschland sowie „weitere strategische Projekte sowie die altersbedingten Veränderungen im Vorstand der Raiba Emsland-Mitte“ angeführt.

Dabei ist in der Pressemitteilung sogar von „nahezu identischen Auffassungen hinsichtlich der strategischen Ausrichtung“ die Sprache. Gleichwohl „erscheint den Verantwortlichen beider Genossenschaftsbanken, die Bewältigung der bevorstehenden Aufgaben vorerst ohne Fusion zielführender zu sein“.

In der Erklärung heißt es weiter, dass „nach erfolgreichem Abschluss der verschiedenen Maßnahmen und der personellen Veränderungen die Gespräche wieder aufgenommen werden könnten“. Dabei klingt das bei Gerhard Husmann aus Haselünner Sicht noch deutlicher: „Aus unserer Sicht steht die Tür immer offen.“ Nach seiner Einschätzung passten beide Häuser „hervorragend zusammen“.

In der Presseerklärung ist dann beiden Seiten noch wichtig: „Die gute nachbarschaftliche Zusammenarbeit unserer Banken wird aber weiterhin bestehen bleiben.“

Die Frage unserer Redaktion, ob die Haselünner eine Verschmelzung zum 1. Januar 2018 für möglich halten, verneinten Knief und Husmann.

Zugleich wiesen sie auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2016 der Volksbank Haselünne hin. So stieg die Bilanzsumme noch einmal um 5 Prozent auf 262 Millionen Euro. Zudem plant die Voba direkt neben ihrem Bankgebäude an der Hasestraße einen neuen Gebäudekomplex für 1,7 Millionen Euro.
 

Neubau der Volksbank Haselünne. Foto: Hermann-Josef Mammes